ÖGPB

finanzielle Förderungen für gesellschaftspolitische Bildung

Die Österreichische Gesellschaft für Politische Bildung (ÖGPB) fördert finanziell Projekte der politischen Erwachsenenbildung.
Als katholisches Bildungswerk suchen wir mithilfe unserer Reginalbetreuer:innen jährlich im Zeitraum 15.1.-15.3. um solche Förderungen an, die wir dann für passende Veranstaltungen an Sie weitergeben.
Helfen Sie uns, für Sie Förderungen zu lukrieren!

Wie kommen Sie zu einer geförderten Veranstaltung?

1. Teilen Sie Ihrer Regionalbetreuerin oder ihrem Regionalbetreuer bis Ende Jänner 2026 mit, welche gesellschaftspolitischen Themen Sie zwischen Juli 2026 und August 2027 gerne aufgreifen wollen. - Wir formulieren aus allen eingegangen Wünschen Förderansuchen und reichen sie ein.

2. Mitte/Ende Mai 2026 informieren wir Sie, ob wir eine Förderzusage bekommen haben, und wieviel davon wir an Ihr Projekt weitergeben können.

3. Sie planen die Veranstaltung im Detail
Wir unterstützen Sie gerne z.B. mit Referent:innervermittlung, Werbemitteln etc.

4. Sie führen die Veranstaltung durch und geben uns Rückmeldung (Statistik, inhaltliche Beschreibung)
- Wir übernehmen die Auszahlung der Honorare, Fahrkosten, Werbemittel und evtl. Raummieten, die vorher mit uns vereinbart wurden - die Rechnungen müssen auf Katholisches Bildungswerk lauten.

Haben Sie schon ein Wunschthema, oder wollen Sie Ideen?

Sie können aus dem aktuellen Schwerpunktthema oder den 19 Themenkreisen, die bisher durch die Österreichsichen Gesellschaft für politische Bildung gefördert wurden, auswählen und Beispiele auf der Website der ÖGPB nachlesen.

Die 19 Themenkreise sind:

  1. Demokratisierung / Zivilgesellschaft / Neue soziale Bewegungen
  2. Europäische Union
  3. Internationale Politik / Entwicklungspolitik
  4. Menschenrechte / Minderheiten /Flüchtlinge
  5. Migration / kulturelle Diversität / Interkulturalität
  6. Frauen / Gender / Feminismus
  7. Diskriminierungen (Rassismus, Sexismus, Homophobie, Behinderung, etc.)
  8. Rechtspopulismus / Rechtsextremismus
  9. Generationen / Familie / Lebensformen (Subkulturen, Randgruppen)
  10. Armut / Soziales / Chancengleichheit
  11. Wirtschaft / Globalisierung / Arbeit (auch informelle Arbeit)
  12. Zeitgeschichte / Regionalgeschichte / Biografiearbeit
  13. Regionalismus / Föderalismus / Gemeindeentwicklung
  14. Umwelt / Ökologie / Tourismus / Landwirtschaft
  15. Politiktheorie und -praxis
  16. Religion / Ethik
  17. EB / PB / Methoden / MultiplikatorInnenausbildung
  18. Internet / Social Software
  19. Kultur / Sprachen / Medien

Schwerpunktthema der ÖGPB Projektförderung 2026
Frieden schaffen

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine habe „die europäische Friedensordnung nicht nur erschüttert, sondern sie buchstäblich zertrümmert“, konstatiert der deutsche Politikwissenschafter Herfried Münkler. Auch außerhalb Europas, allen voran im Nahen Osten und in Subsahara-Afrika, sorgen derzeit zahlreiche Konfliktherde für militärische Auseinandersetzungen. Seit 2022 befindet sich das weltweite Gewaltgeschehen auf dem höchsten Niveau seit 30 Jahren und die Zahl der Kriegsopfer verdoppelte sich im Vergleich zu den Vorjahren. Vor allem die Zivilbevölkerung leidet – so dient Gewalt gegen Frauen, Kinder und vulnerable Gruppen in vielen Regionen als Kriegswaffe.

In Europa erhält die Forderung nach einer gemeinsamen Verteidigungspolitik zunehmend Aufwind. Die Mitgliedstaaten der EU werden dazu aufgefordert, einen höheren Anteil ihrer nationalen Ausgaben für Rüstung aufzuwenden. Österreich erhöhte daraufhin sein Verteidigungsbudget zum fünften Mal in Folge – trotz anhaltenden Budgetdefizits. Kritiker*innen befürchten eine „Aufrüstungsspirale“, und das Fehlen staatlicher Gelder in anderen Politikbereichen wie Gesundheit, Bildung und Klimaschutz. Zudem wird 70 Jahre nach Inkrafttreten der Neutralität Österreichs diskutiert, wie zeitgemäß diese noch sei.

Der Diskurs über Sicherheit ist auf einige wenige Perspektiven beschränkt. Das Fehlen von Kriegen bedeutet noch keinen Frieden. Hiefür sind Faktoren wie soziale Gerechtigkeit für die Schaffung eines „inneren Friedens“, das friedvolle gesellschaftliche Zusammenleben innerhalb eines Staates, ganz zentral. Zudem tragen die aktuellen militärischen Auseinandersetzungen zu einer Polarisierung auch in jenen Ländern bei, in denen sie nicht stattfinden – neben dem Russland/Ukraine-Krieg wird dies anhand des Israel/Palästina-Konflikts deutlich. Für die politische Bildung stellt sich infolgedessen die Herausforderung, in dieser komplexen, globalen Gemengelage mit verkürzten Positionen umzugehen und dazu beizutragen, die Krise in ihrer Komplexität verständlich zu machen und nach Alternativen zu suchen. Als Bestandteil der politischen Bildung kommt dabei der Friedenspädagogik, die Menschen aller Altersgruppen befähigen soll, mit Konflikten gewaltfrei umzugehen, eine wesentliche Rolle zu.

Kurzum: Die Debatte um Krieg und Frieden gewinnt in der politischen Erwachsenenbildung an Relevanz. Folgende Fragen im Rahmen des Jahresschwerpunktthemas sollen dabei als Anregung dienen: Welche ökonomischen, politischen und gesellschaftlichen Implikationen gehen mit Kriegen sowie gewaltsamen Konflikten einher und welche Bevölkerungsgruppen sind in welcher Weise von diesen betroffen? Wie kann (politische) Bildung angesichts der Zunahme kriegerischer Handlungen und der Tendenzen zur Polarisierung zu einer Kultur des Friedens beitragen und den „inneren Frieden“ sowie die Demokratie stärken? Wie kann man „Frieden lernen“, und welche Ansätze, Initiativen und didaktische Zugänge gibt es dazu?

Das diesjährige Schwerpunktthema der ÖGPB lädt ein, Projekte politischer Bildung über Aspekte von Krieg und Frieden zu entwickeln und diese in der Öffentlichkeit zur Diskussion zu stellen.

Weitere Informationen zur ÖGPB (Österreichsichen Gesellschaft für politische Bildung) finden Sie hier.

Die ÖGPB bietet auch selbst Veranstaltungen an. Sie finden Sie  hier.

mz/mz